Verschiedene Arten von Angststörungen

Verschiedene Arten von Angststörungen

Prinzipiell muss man zwischen verschiedenen Arten von Angsterkrankungen unterscheiden: Während sich bei Phobien die Angst auf konkrete Objekte und Umstände richtet, treten andere Ängste spontan und ohne erkennbaren Grund auf.

Hier finden Sie eine Übersicht:

Ungerichtete Angststörungen:

  • Generalisierte Angststörung
  • Panikstörung
  • Angst und depressive Störung

Gerichtete Angststörungen:

  • Soziophobie (soziale Angststörung)
  • Spezifische Phobien wie Angst vor bestimmten Tieren, Angst vor engen Räumen…
  • Agoraphobie (Angst vor Menschenmengen, öffentlichen Plätzen, Reisen mit großer Entfernung von zuhause, …)

Angsterkrankungen sind keinesfalls eine Seltenheit. Oft sind diese Begleiterscheinungen von Depressionen. Auch im Anschluss an einen Drogenkonsum können Ängste verstärkt auftreten, sowie bei diversen körperlichen Erkrankungen. Einerseits völlig nachvollziehbar als Reaktion auf die Erkrankung, andererseits aber auch als Symptom der körperlichen Erkrankung selbst. Ein Beispiel hierfür wäre etwa eine hormonelle Störung wie eine Schilddrüsenerkrankung.

MMag. Federspiel: "Wenn Angstgefühle aber den Alltag dominieren und die Lebensqualität Betroffener stark einschränken, spricht man von einer Angststörung."

Krankhafte Angst

Von einer krankhaften Angst spricht man, sobald Angstgefühle und exzessive beziehungsweise übertriebene Angstreaktionen ohne eine tatsächliche äußerliche Bedrohung auftreten. Neben den negativen Gefühlen und Gedanken zeigen Betroffene auch starke körperliche Symptome wie:

  • Herzrasen bzw. Herzklopfen
  • Schweißausbrüche
  • Atembeschwerden
  • Schmerzen in Brust oder Bauch
  • Übelkeit
  • Zittern
  • Schwindel
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • uvm.

Durch eine generalisierte Angststörung wird der Alltag von Sorgen und Ängsten dominiert. Bei einer schweren Ausprägung gibt es von morgens bis abends keinen Moment ohne Ängste, da sie alle Lebensbereiche betreffen: finanzielle Sorgen, Angst vor Erkrankungen, Angst bei der Arbeit oder Versagensängste. In gewissen Lebensabschnitten kann auch die Angst vor Bedeutungslosigkeit dominieren. Die generalisierte Angststörung ist ein Phänomen, bei dem Betroffene oft nicht einmal mehr sagen können, wovor sie Angst haben oder wovor nicht. Neben den auftretenden negativen Gedanken gehen mit einer generalisierten Angststörung auch körperliche Symptome einher, wie ständige erhöhte Anspannung, Einschlafschwierigkeiten oder Konzentrationsprobleme.

Panikstörungen hingegen sind gekennzeichnet von kurzen, aber heftigen Panikattacken, die extreme Angstreaktionen mit sich bringen und der Angst vor eben diesen Attacken. Spezifische Phobien sind weit verbreitet und beschreiben konkrete Ängste vor bestimmten Objekten, Lebewesen oder Situationen. Dazu zählen auch die soziale Phobie und die Agoraphobie. Sehr bekannt sind Ängste vor Tieren mit vielen Beinen oder gar keinen Beinen, vor Höhe, engen Räumen usw.

Phobien können sich gegen jeglichen Auslöser entwickeln. Sie entstehen meist bereits im Kindesalter und werden oft als etwas Unveränderliches hingenommen, sodass Betroffene selten Hilfe bei Psychiater_innen oder Psychotherapeut_innen suchen. Stattdessen werden angstauslösende Objekte oder Situationen vermieden.

Wenn Angstsymptome über längere Zeit nicht erkannt werden, kann es auch zur Entwicklung einer Depression kommen. Insbesondere Patient_innen mit Panikstörungen leiden oft unter einer begleitenden Depression.

Dr. Marc-Nairz Federspiel: "Von einer krankhaften Angst spricht man, sobald Angstgefühle und exzessive, übertriebene Angstreaktionen ohne eine tatsächliche äußerliche Bedrohung auftreten."

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